Presserückblick KW 48

Was in den Medien diese Woche wichtig war

Kita-Qualitätsgesetz

Am heutigen Freitag stimmt der Bundestag über das Kita-Qualitätsgesetz ab. Damit kann es zum Jahresbeginn 2023 in Kraft treten. In den nächsten zwei Jahren fließen je zwei Milliarden Euro Bundesmittel in die frühkindliche Bildung. Die Bundesländer sollen allerdings bestimmte Standards wie die Sprachförderung umsetzen. Über die Details dieser Standards muss sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) mit den Ländern allerdings noch verständigen.
KNA

Der Bund verlangt, dass die Länder das Geld ab 2023 nicht mehr für Beitragsentlastungen nutzen (wie sie es beim Vorgänger Gute-Kita-Gesetz getan haben). Wichtiger seien gezielte Maßnahmen wie gesundheitliche Entwicklung oder Sprachförderung. CDU/CSU, AfD und Linke bemängeln das Gesetz. Es sei ein „typisches Besser-als-nichts-Gesetz der Ampel“, kritisiert beispielsweise die Linke.
bundestag.de

„Wir lassen die Kitas nicht allein“, sagt Bundesfamilienministerin Lisa Paus und verweist auf die insgesamt vier Milliarden Euro, die der Bund 2023 und 2024 in die Kitas stecken will. Mit dem Geld sollten die Länder „den Betreuungsschlüssel verbessern, Kita-Leitungen stärken sowie qualifizierte Fachkräfte gewinnen und halten“.
dts Deutsche Textservice Agentur

Zahl der Woche

207 mal wurde in diesem Jahr in den Berliner Kitas „massive Personalunterschreitung“ gemeldet – fast dreimal mehr als 2019. (Anfrage des Berliner FDP-Abgeordneten Paul Fresdorf).
Weitere alarmierende Ergebnisse auf tagesspiegel.de

Kita-Qualitätscheck

„Wir wissen zu wenig über die Qualität der frühkindlichen Bildung“, sagen Stefan Faas (Uni Tübingen) und Katharina Kluczniok (Uni Bamberg). Die Pädagogik-Wissenschaftler fordern eine systematische Qualitätsmessung der pädagogischen Prozesse in Kitas. Es werde zu viel auf Rahmenbedingungen wie Gruppengrößen geschaut. Nötig sei eine Neuauflage der Nubbek-Studie, die zuletzt 2010 belastbare Kriterien lieferte.
Die Zeit

Sprachdefizite

5.000 bis 6.000 Kinder müssten in Berlin eigentlich eine intensive Sprachförderung erhalten, sagt der Verein Sprachpaten. Manche Eltern lehnen das ab – aus Angst, ihre eigene Kultur werde „plattgemacht“.
berliner-zeitung.de

Der Berliner Senat hat einen Förderantrag der Sprachpaten abgelehnt. Nun hofft der Verein auf Förderung seines Modellprojekts vom Bund. Elke Büdenbender, Journalistin und Bundespräsidentengattin misst der Arbeit des Vereins immerhin schon mal „große Bedeutung“ zu. Die dort geleistete Arbeit sei „hochpolitisch wirksam. Na, vielleicht fließen jetzt die Bundesgelder.
Tagesspiegel

Zitat der Woche

„Engagierte Väter spielen eine wichtige Rolle beim Spracherwerb und dabei, ihren Kindern Mut bei neuen Herausforderungen zu machen. Das gelingt schlechter, wenn sie hauptsächlich damit beschäftigt sind, das Familieneinkommen herbeizuarbeiten.
Die Zeit, Kolumnist Tillmann Prüfer

So Väter, jetzt seid ihr gefragt!
Und mit diesem Appell verabschieden wir uns ins Wochenende.