Pressespiegel KW 18

Was den Medien diese Woche wichtig war

So was hat Berlin auch noch nicht gesehen: Der neue Berliner Bürgermeister Kai Wegner (CDU) musste sich vergangene Woche in drei Wahlgängen ins Amt zittern. Doch der neue Senat hat die Arbeit aufgenommen. Auch Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch will nicht lange nachzittern und sich lieber gleich an die Arbeit machen. „Welt“, „Morgenpost“, „RBB“ und „Tagesspiegel“ wollten von ihr im Interview wissen, wie sie die Berliner Bildungsmisere angehen will.

Bildungsgerechtigkeit

Das hat natürlich viel mit der Behebung des Lehrermangels zu tun. Doch auch mit dem Kita-Chancenjahr und damit verbundener Kita-Sozialarbeit, Verwaltungsleitern und einem Digitalpakt soll bereits in den Kitas ein „starkes Fundament für mehr Bildungsqualität gelegt werden“, sagte Günther-Wünsch beispielsweise der Mopo. Kinder, die (Sprach) defizite aufweisen sollen die Chance auf einen Kita-Platz bekommen und gezielter gefördert werden, bevor sie in die Schule kommen.
(Berliner Morgenpost)

Video-TIPP

Wer Katharina Günther-Wünsch noch nicht kennt, kann sich im Interview der RBB-Abendschau ein erstes Bild von der neuen Bildungssenatorin machen. Hier entlang >>>

Süddeutsche-Autor Jan Heidtmann widmet sich dem Strippenzieher und „Immerda“ der Berliner SPD – gemeint ist der Co-Vorsitzende Raed Sal¬eh – und porträtiert ihn als Kopf hinter den SPD-Anteilen am Koalitionsvertrag – zum Beispiel den weiterhin kostenlosen Kitas.
(Süddeutsche Zeitung)

Bildungsforscher des Münchner Ifo-Instituts betonen im Bayrischen Rundfunk, wie wichtig es für die Gesellschaft ist, schon bei den Kleinsten für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Jeder in die Bildung sozial benachteiligter Kinder investierte Euro rechne sich. Die Forscher empfehlen unter anderen Maßnahmen einen frühen Kita-Besuch für sozial benachteiligte Kinder und die Unterstützung der Erziehungsarbeit in bildungsfernen Familienarbeit.
br.de

Ein Blick in die Niederungen der praktischen Politik in Berlin zeigt, wo warmen Worten weniger Taten folgen als dargestellt.

Kita-Plätze

Vergangene Woche hatte sich der Senat Fortschritte beim Kita-Ausbau bescheinigt. Die positive Tendenz stößt nun auf Kritik. Statt der vom Senat errechneten 5600 benötigten Plätze bis 2026, würden zwischen 17 000 und 20 000 Plätze benötigt, kritisiert Dorothee Thielen, Kita-Referentin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, und beruft sich auf Zahlen des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Und Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker kritisiert die vom Senat nach unten korrigierten Bedarfszahlen als „intransparent“. Das vom Haushalt vorgesehene Geld reiche gerade einmal für eine dreistellige Platzzahl pro Jahr – ein Bruchteil der benötigten Kapazitäten – selbst wenn man die niedrigen Bedarfszahlen des Senats zugrunde lege.
(Tagesspiegel)

Fachkräftemangel

Emanzipation bei den Katholiken: Der deutsche Caritas-Verband setzt sich für mehr männliche Fachkräfte in Kitas ein. In katholischen Kitas liegt der Anteil männlicher Erzieher bei knapp vier Prozent. Das wollen die katholischen Kita-Träger ändern.

domradio.de

Eine bessere Bezahlung pädagogischer Arbeit würde bei diesem Vorhaben sicher helfen.

Erfreulich, dass der freie Träger Fröbel, Mitglied unseres Aktionsbündnisses, für seine 5000 Mitarbeitenden dem jüngsten TVÖD-Abschluss gefolgt ist, und den Tarifabschluss sogar um das Deutschlandticket ergänzt.
erzieherin.de

Doch nicht alle freien Träger in Berlin können das im Alleingang stemmen. Die Berliner Diakonie-Chefin Andrea Asch fordert deswegen vom Senat „gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit“ bei den freien Trägern. Bislang seien die freien Träger für Lohnsteigerungen auf die „Gnade der Verwaltung“ angewiesen, während Angestellte von Land und Bezirken in Genuss von höherem Lohnniveau und Hauptstadtzulage kämen.
(epd)

Legal Affairs

Immerhin hat jetzt das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg in drei Fällen entschieden, dass Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen oberhalb der EG 13 TV-L keine Hauptstadtzulage zusteht.
berlin.de

Zitat der Woche

„Frauendominierte Berufe werden nicht ausreichend entlohnt, die Arbeitsbedingungen
sind schlecht und die Vereinbarkeit ist meist nicht gegeben. Dieser Missstand sollte also genauso wie der Fachkräftemangel bekämpft werden“.
(Diplom-Volkswirtin und Bundesfamilienministerin Lisa Paus über Erzieherinnen-Bezahlung im Interview mit Eltern)

An Geld fehlt es also immer und überall. Und diese Woche besonders in Moabit.

Menschen, die das kommende Mai-Wochenende mit einer guten Tat einleiten wollen, können kann das mit einer Spende für das FamilienAktiv-Zentrum Moabit tun. Das Zentrum unterstützt Kinder aus sozial benachteiligten Familien und ist dringend auf Spenden angewiesen, um seine Arbeit fortzuführen. Wer ein paar Euros übrig hat, kann sie über das Hilfsportal betterplace.org direkt beim Projekt platzieren. Hier entlang >>>> betterplace.org

Ein sonniges Wochenende wünscht

Ihre Kita-Stimme.berlin