Pressespiegel KW 14

Was den Medien diese Woche wichtig war

Am Montag der Vor-Oster-Woche hat es Schwarz-Rot geschafft, den Entwurf des Koalitionsvertrages vorzulegen – 25 Kapitel auf 125 Seiten.

Was die zukünftige Berliner Kita-Politik anbelangt, gilt nun (unter Zustimmungsvorbehalt der Parteibasis): Kinder, die vor Eintritt in die Schule nicht ausreichend Deutsch sprechen, sollen mit einem „Kita-Chancenjahr“ im Jahr vor dem Schulbeginn Sprachbildung erhalten. Für den Ausbau von Betreuungsplätzen gilt unverbindliche Prosa, mehr tun zu wollen. Immerhin: Um die Betreuungsqualität zu verbessern, sollen Kita-Fachkräfte beispielsweise durch Verwaltungskräfte in den Kitas entlastet werden. Zur Koalitionsvertragslyrik für den Bildungssektor geht es hier entlang >>> berlin-hilft.com

Ob das zu Verbesserungen des Personalschlüssels führt? Eher nicht. Die Verbesserungen würden von der konkreten Fachkräftesituation abhängen. Und die ist ja bekannt.
(Tagesspiegel)

Schwarz-Rot will an gebührenfreien Kita-Plätzen festhalten, hat die dpa herausgefunden. Die von der designierten Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch angezettelte Wahlkampfdiskussion um die Kita-Gebühren ist damit vom Tisch – jedenfalls vorerst.
berliner-abendblatt.de

Auf Günther-Wünsch warte „eine Herkules-Aufgabe“. Das Bildungsressort gelte seit Jahren als „Problemverwaltung“. Ehemalige Bildungssenatoren hätten es sogar als „unregierbar“ bezeichnet, unkt die Mopo.
(Berliner Morgenpost)

Wenn etwas nachprüfbar aufgeschrieben ist, lassen die kritischen Kommentare nicht lange auf sich warten.

Kritik an den CDU-SPD-Bildungsplänen I

Der Landeselternausschuss (LEA) hat sich über Koalitionsvertrag gebeugt und sieht „keine Quantensprünge“. Zwar sei das „Kita-Chancen-Jahr“ als Pflichtjahr für Kinder mit Sprachdefiziten ein wichtiger Punkt. Dieser jedoch sei gar nicht neu, es hapere vielmehr an der Umsetzung wegen mangelnder Kita-Plätze, kritisiert Landeselternsprecher Norman Heise in der Mopo.
(Berliner Morgenpost)

Kritik an den CDU-SPD-Bildungsplänen II

Kritik kommt auch von GEW-Chefin Martina Regulin. Sie vermisst „akute Ausbildungsoffensiven“ für Fachpersonal und „klare Entlastungsmaßnahmen“ für die Kitas und Schulen. Regulin ist sich bereits sicher, dass sich die Bildungskrise in Berlin mit den Koalitionsplänen „nicht beheben lassen“ werde. Die GEW begrüßt zwar grundsätzlich das Kita-Chancenjahr. Frühzeitige, zugewandte und aufsuchende Angebote in den Familien hält sie jedoch für sinnvoller als eine Verpflichtung im letzten Kitajahr.
news4teachers.de

Die Kita-Stimme.berlin hat sich den Koalitionsvertrag ebenfalls angeschaut und liefert eine gut fundierte, ausführliche Einschätzung >>>>> hier entlang

Das Thema Sprachförderung bleibt zentral, wenn es darum geht Kinder aus migrantischen Familien mitzunehmen. Dazu gibt es eine

Erkenntnis der Woche

Eine Brennpunkt-Kita in Duisburg zeigt, dass frühe Sprachförderung auch dann funktioniert, wenn 85 Prozent der Kinder zuhause kein Deutsch sprechen. Die Zweisprachigkeit sei kein Hindernis, wenn ein Kind drei bis vier Jahre begleitet wird. Das sieht auch Sprachforscherin Christa Kieferle vom Staatsinstitut für Frühpädagogik so. Neuere Erkenntnisse zeigten, dass eine intensive Unterstützung der Familiensprache während der Vorschuljahre den langfristigen Erfolg beim Lernen einer zweiten Sprache nicht belaste, sondern eher unterstütze. Um die Mehrsprachigkeit in den Kitas optimal zu begleiten reiche es aber nicht aus, ein oder zwei Stunden in der Woche für „sogenannte Sprachförderung“ anzubieten. Stattdessen müssten Erzieher die Unterstützungsmaßnahmen in den Kita-Alltag integrieren.
Focus Online

Damit das gelingen kann müssen die Kitas allerdings entsprechend ausgestattet sein. Das Kita-System sei aktuell jedoch nicht in der Lage, die Erwartungen an Inklusion und gleiche Bildungschancen einzulösen, beklagt Birgit Riedel, Expertin des Deutschen Jugendinstituts. Um das zu ändern, müsse die finanzielle Ausstattung verbessert werden. Zudem müsse die Attraktivität des Berufes und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten verbessert werden. Die interkulturelle Kompetenz müsse gestärkt, und eine positive Haltung gegenüber kultureller und sprachlicher Vielfalt entwickelt werden.
Focus Online

Um den Hintergrund der aktuellen Lage mit Fakten zu erhellen hier aus Focus Online noch die

Zahl der Woche

Bundesweit hatten im März 2022 von den etwa 2,63 Millionen Kindergarten-Kindern zwischen drei und sieben Jahren 820 364 einen Migrationshintergrund, also knapp ein Drittel (31,2 Prozent).

Querkopf der Woche

Wer diesen Kindern Integrations- und Aufstiegschancen verschaffen wolle, müsse alle verfügbaren Haushaltsmittel in die Bildungsinfrastruktur lenken – Sprachkurse für Eltern, Kinderbetreuung und vernünftig ausgestatte Schulen – statt in weitere Transferleistungen des Sozialstaats wie die Kindergrundsicherung, erteilt FAZ-Autor Dietrich Creutzburg den Kindergrundsicherungs-Plänen von Ministerin Lisa Paus (Grüne) eine klare Absage.
(FAZ)

Bildungsföderalismus-Debatte

Die Leipziger Volkszeitung geht der Frage nach, ob mehr Zentralismus und mehr Mitsprache des Bundes helfen könnten, die Krise des Bildungssystems zu überwinden. Die Länder wehren sich naturgemäß gegen Kompetenzbeschneidung. Manche sprechen Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) pauschal die Professionalität ab. Die deutsche Bevölkerung wünscht sich allerdings mit deutlicher Mehrheit mehr Mitspracherechte des Bundes: 73 Prozent sind dafür, nur 24 Prozent dagegen. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
(Leipziger Volkszeitung)

Für den freudespendenden Wochenausklang sorgen wir diesmal mit dem
Video-Tipp der Woche
Berliner Rap-Pädagoge lädt Schüler und Kita Kinder zu Sessions
rbb24.de

Frohe Ostern wünscht
Ihre-Kita-Stimme.berlin

Genießen Sie ein paar erholsame Feiertage!