Presserückblick KW 51

Was in den Medien diese Woche wichtig war

Kita-Suche in Berlin

„Navigator ins Nichts“ betitelte die taz diese Woche einen Text über den Kita-Navigator in Berlin. Das eigentlich sinnvolle Instrument löse seine Versprechen bislang nicht ein. Viele angegebene Plätze seien gar nicht verfügbar. Zudem würden Anfragen von Eltern von den Kitas wegen Personalmangels oft nicht beantwortet. Die Bildungsverwaltung rät zusätzlich zur persönlichen Kontaktaufnahme.
taz.de

Wer schwanger wird sollte offenbar auch gleich anfangen, nach einem Kita-Platz Ausschau zu halten. Die Suche nach einem Kitaplatz müsse nach wie vor „sehr früh begonnen werden, oft spätestens im Wochenbett“, stellt Anja Kettgen-Hahn vom Landeselternausschuss Kindertagesstätten Berlin (LEAK) in der Mopo fest.
(Berliner Morgenpost)

NEWS
Der Bundesrat hat dem Kita-Qualitätsgesetz zugestimmt. Es kann somit Anfang 2023 in Kraft treten. Für welche konkreten Fördermaßnahmen die insgesamt 4 Milliarden in den nächsten zwei Jahren ausgegeben werden muss Bundesfamilienministerin Lisa Paus allerdings noch mit den Ländern auskaspern.
tagesspiegel.de

Zitat der Woche
„Das kürzlich vom Bundestag verabschiedete Kita-Qualitäts-Gesetz ist eine Mogelpackung,
die zulässt, dass viele Fördermillionen des Bundes von den Ländern dafür eingesetzt werden
können, die Betreuungsangebote für Eltern günstiger, statt für Kinder besser und für Erzieherinnen attraktiver zu machen“
(Spiegel, Leitartikel von Anna Clauß)

Sprachkitas wären beispielsweise so eine Förder-Idee
Brandenburg hat sich entschieden. Von Mitte 2023 an finanziert das Land die Sprachkitas selbst. Sprachförderungsprogramm wurde bislang vom Bund mit 6,3 Mio. Euro unterstützt. Die Landesregierung stellt dann sieben Millionen Euro zur Verfügung (bisher: 700 000 Euro). Berlin will das Programm ebenfalls fortführen, hat aber noch nicht gesagt, ob es die mehr als 13 Millionen, die der Bund bislang zur Verfügung gestellt hat, komplett investieren will.
Blickpunkt Brandenburg, rbb24.de

Test, Test, Test
Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, FDP, plädiert im Spiegel-Interview für Sprachtests im Vorschulalter: „Wir brauchen sie, damit auch Kinder, die zu Hause nicht Deutsch sprechen, einen möglichst guten Einstieg in die Schule haben und nicht gleich mit einem Defizit starten“.
(Spiegel)

Auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (KMK) empfiehlt: Bereits bei Drei- bis Vierjährigen soll festgestellt werden, ob sie zusätzlichen Förderbedarf haben. Dieses Ziel verfehlt Berlin allerdings bereits seit rund 15 Jahren.
tagesspiegel.de

Apropos: In Hamburg gibt es bereits einen verpflichtenden Deutsch-Test für Vorschulkinder. Reichen ihre Sprachkenntnisse nicht aus, müssen sie eine Vorschule besuchen oder an speziellen Deutsch-Unterrichtsstunden für Vorschulkinder teilnehmen.
(Tagesspiegel)

Legal Affairs
Ein privater Kita-Träger kann ein Betreuungsverhältnis ohne Angabe von Gründen kündigen, entschied das Landgericht Koblenz am Dienstag. Im konkreten Fall ging es um drei Geschwister, die sich in der Kita aggressiv gegen andere Kinder und Erzieherinnen verhalten haben.
spiegel.de

Überforderung beenden
150 Kitafachkräfte-Verbände, Kinderrechtler und Experten haben einen bundesweiten Aufruf der Deutschen Liga für das Kind unterzeichnet – darunter das Deutsche Kinderhilfswerk, der Kinderschutzbund und die Gewerkschaften GEW und Verdi. Die Unterzeichner fordern, die Rechte von Kindern in Kitas zu schützen und Fachkräfte zu stärken. Vorangegangen waren Recherchen des BR zu Gewalt in Kitas wegen Überforderung der Fachkräfte.
br.de

Besser Essen mit Cem Özdemir
Mehr Vitamine für alle Auswärtsesser: Das Essen in Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen soll besser werden, plant Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Weniger Fett, Zucker und Salz sieht das Eckpunkte-Papier vor, mit dem der Grünen-Politiker für gesündere Mahlzeiten sorgen will. Bis 2030 sollen die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft übernommen werden. Die Details des Ernährungsplans müssen im Neuen Jahr aber erst noch ausgearbeitet werden. Sie sollen bis Ende 2023 stehen.
(Welt, FAZ, Tagesspiegel)

Mit dieser Meldung überlassen wir Sie der weihnachtlichen Kalorienzufuhr. Kita-Stimme.berlin wünscht Ihnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch!