Presserückblick KW 46

Was in den Medien diese Woche wichtig war: KW 46:

Sprach- und Bildungsdefizite bei Kita-Kindern

Tausende Berliner Kinder sprechen zu wenig Deutsch, wenn sie eingeschult werden. Fast jedes fünfte Kita-Kind erhalte beim Spracherwerb zu wenig Unterstützung. Das ist die Erfahrung des Vereins Sprachpat*innen. 30 ehrenamtliche Helfer*innen sind derzeit in Kitas in Steglitz und Charlottenburg unterwegs, um bei Kindern Sprache und Allgemeinwissen zu fördern. Vereins-Mitgründerin Sawsan Chebli würde das Projekt am liebsten auf ganz Berlin ausweiten. „Das sind wird den Kindern schuldig“, sagt die ehemalige Staatssekretärin in der Berliner Morgenpost

Lesen und lesen lassen Rechtzeitig vor dem Vorlesetag am 18. November widmet sich die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einer Bestandsaufnahme. Jedem fünften Kind zwischen einem und acht Jahren wird in der Familie überhaupt nie vorgelesen, zitiert die Zeitung aus dem aktuellen „Vorlesemonitor“ der Stiftung Lesen. Vor allem Kinder aus nicht-akademischen Familien entwickelten deswegen ihren Wortschatz oft nur ungenügend. Regelmäßige Vorlese-Rituale in Kitas könnten die familiären Defizite ausgleichen, so die FAS.

Forschung Kinder können schon früher als bislang angenommen wissenschaftlich denken und schon im Kindergartenalter komplexe Datenmuster erkennen und interpretieren, fand eine Studie der Universität Vesta heraus. Auch hier spielt der Bildungsstand im Elternhaus eine große Rolle. Um den Unterschieden entgegenzuwirken, müssen Kindergarten und Schule benachteiligte Kinder gezielt fördern, sagt der Studienmitwirkende Entwicklungspsychologe Christopher Oesterhaus.
bildungsklick.de

Zahl der Woche
In den vergangenen fünf Jahren hat das Berliner Projekt „Mobiler Kinderbetreuungsservice“ (MoKis) in 720 Fällen Betreuer für Alleinerziehende oder Eltern mit ungünstigen Arbeitszeiten vermitteln können, ermittelte die Senatsverwaltung auf parlamentarische Anfrage.
Radio Fritz

Zu wenig Kitaplätze für geflüchtete Kinder
1343 Ukrainische Kinder werden in Berlin in den Kitas und der Tagespflege derzeit betreut. Das reicht aber noch nicht aus: 121 weitere Plätze werden derzeit noch gesucht. Vor allem in Mitte und Treptow-Köpenick.
bz-berlin.de

Sprachkitas, zweite Runde
Das Länder-Bund-Bingo um die Weiterfinanzierung der Sprach-Kitas geht munter weiter. In der Süddeutschen Zeitung wehrt sich die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf dagegen, die Finanzierung der Sprach-Kitas durch das Land sicherzustellen, wenn Mitte 2023 die Förderung des Bundes ausläuft.

Es geht auch anders: Vier Bundesländer haben die Weiterfinanzierung bereits beschlossen. Diese Woche kündigte beispielsweise Hamburgs neue Kultusministerin Julia Willie (Grüne) an, das Land werde eine Dauerlösung für die Sprach-Kitas finden.
news4teachers.de

Mit dem Zitat der Woche verabschieden wir uns ins Wochenende:

„Kitas stehen aktuell eigentlich vor dem Kollaps“
(Anette Stein, Bildungsexpertin bei der Bertelsmann Stiftung, im Didacta-Podcast)

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