Die Wertschätzung von Bildungsarbeit drückt sich auch in angemessenen Gehältern aus. Weil das noch nicht eingelöst ist, und viele überlastete Kräfte den Rückzieher aus der frühkindlichen Bildungsarbeit machen, haben sich 2000 Kita-Beschäftigte landeseigener Kitas an einem Warnstreik beteiligt. Dies und mehr im Presserückblick der Kalenderwoche.
„Wir brauchen eine bessere Bezahlung, um mehr Menschen für die Arbeit in den Kitas zu gewinnen, sagt die Berliner Kita-Leiterin Martina Breitmann gegenüber dem Tagesspiegel. Die Tarifrunde wird hart.
(Tagesspiegel)
Weil auch freie Träger ihre Fachkräfte angemessen bezahlen wollen und dafür ausgestattet werden müssen, zog es die Liga Spitzenverbände in Berlin am Donnerstag zur Kundgebung vor das Rote Rathaus. Es geht gegen die Ungleichbehandlung freier Träger und um eine auskömmliche Finanzierung.
kita-stimme.berlin
Die Rituale des Tarifstreits sind gelernt und wichtig. Mit Beweglichkeit und Ideenreichtum lässt sich der Werkzeugkasten im Kampf für Kitas und frühe Bildung zusätzlich auffrischen. Hier zwei schöne Beispiele:
Idee der Woche I
Luther dient engagierten Kita-Eltern der Gemeinde Uetersen als Vorbild: Ihre Forderungen nach mehr Fachkräften und unbürokratischen Lösungen gegen die Personalnot in Kitas verschafften sie öffentlich Aufmerksamkeit: Sie „nagelten“ ihre Agenda an die Türen des Rathauses und der Erlöserkirche.
abendblatt.de
Idee der Woche II
Zwei Fliegen mit einer Klappe will Düsseldorf erlegen und pilotiert ein neues Integrations-Modell: Integrationsbegleiterinnen aus Kolumbien, Marokko, Syrien oder dem Iran werden zunächst geschult, um eine Kommunikationsbrücke zwischen Kita-Teams und geflüchteten Familien zu schlagen. Wer sich bewährt, kann über eine stufenweise Ausbildung weitere Beschäftigungen in der Kita bekommen oder sogar Erzieherin werden.
rp-online.de
Und mit Integration geht es gleich weiter, sie muss schließlich finanziert werden.
Zahl der Woche
Der Bund unterstützt die Länder und Kommunen mit 3,5 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Integrationsleistungen. Die Senatsverwaltung für Finanzen rechnet für Berlin mit circa 142 Millionen Euro.
rbb24.de
Ums Geld geht es auch bei der Kindergrundsicherung. Aber auch nicht ausschließlich.
Die Kindergrundsicherung ist zwar beschlossen, bleibt aber Baustelle. Der BDA hat der FAZ seine Einwände exklusiv mitgeteilt. Doch sie werden offenbar auch von den Kommunen geteilt: BDA und Kommunen sehen bürokratische Parallelstrukturen entstehen. Sie würden das Abrufen von Leistungen weiter verkomplizieren statt es zu vereinfachen.
(FAZ)
In einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses hat Sven Lehmann, Staatssekretär im federführenden Familienministerium, eine neue, interessante Zahl genannt: Lehmann rechnet mit Ausgaben von jährlich 7,5 Milliarden für die Kindergrundsicherung – deutlich mehr als die von Ministerin Lisa Paus veranschlagten 2,4 Milliarden. Wie kommt’s? It’s easy: Nehmen 50 Prozent der Anspruchsberechtigten die Leistungen in Anspruch, kostet es 2,4 Milliarden, liegt die Inanspruchnahme-Quote bei etwa 90 Prozent, werden daraus 7,5 Milliarden.
Nach diesem hübschen Zahlen-Reigen wenden wir uns der Alltagspraxis zu.
Es ist Herbst, die Erkältungen nehmen zu und auch das ungeliebte Corona-Virus liegt weiter auf der Lauer. Wann kann ein Kind noch in die Kita, und wann sollte es zuhause bleiben? Eine wichtige Frage für Kitas und Eltern gleichermaßen. Die klassische Rotznase reicht jedenfalls nicht, um ein Kind von der Kita nachhause zu schicken. Die Kinderärztin Sigrid Renz über die Auswirkungen eines Hamburger Merkblattes für Kita-Eltern, und warum auch eine leicht erhöhte Körpertemperatur nichts darüber aussagt, ob ein Kind krank oder gesund ist.
zeit.de
Lassen Sie uns unsere Abwehrkräfte mit der folgenden schönen Geschichte stärken:
Video-Tipp:
Vorlesen macht stark, und zwar in allen Sprachen. Nun gibt es das passende Buchpaket: Die Stiftung Lesen, Dussmann und der Kita-Träger Fröbel die erste multilinguale Buchedition auf
den Weg gebracht. Der Berliner Staatssekretär für Jugend und Familie, Falko Liecke, übergab heute symbolisch das erste Paket mit insgesamt 72 Büchern an die Kinder im Neuköllner Fröbel-Kindergarten Highdechse.
froebel.newslive.de
Schönes Wochenende wünscht
Ihre Kita-Stimme.berlin