Im Gespräch mit Marianne Burkert-Eulitz (Bündnis 90/ Die Grünen)

Bei ihrem Besuch des FRÖBEL-Kindergartens Freudenberg in Berlin-Friedrichshain hat sich Marianne Burkert-Eulitz, Sprecherin für Bildung und Familie von Bündnis 90/ Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, mit Vertretern und Vertreterinnen des Trägerbündnisses Kita-Stimme.berlin ausgetauscht. Neben dem Kita-Platzausbau und der umstrittenen Hauptstadtzulage und Brennpunktzulage war auch die Digitalisierung von Kitas ein Thema.

„Platzausbau muss es geben – das ist ganz klar!“

Nach einem Rundgang durch die Räume des vor drei Jahren auf dem Freudenberg-Areal errichteten Kindergartens, kamen die Gesprächsteilnehmer zum Austausch im schön gestalteten Bewegungsraum der Einrichtung zusammen. Gleich zu Beginn wurden vom Trägerbündnis die in den letzten Jahren extrem gestiegenen Kosten für Kita-Bauprojekte angesprochen. Auch die lange Liste der gestoppten und verzögerten Bauprojekte wurde thematisiert. Marianne Burkert-Eulitz stellte klar, dass es „Platzausbau geben muss“, dieser solle auch ein Schwerpunkt bei möglichen Koalitionsverhandlungen werden.

Auf die Frage des Trägerbündnisses, wie Bündnis 90/Die Grünen zur Hauptstadtzulage stehen, zeigte sich die Abgeordnete nicht begeistert. Es sei wichtig, die Auswirkungen solcher Ideen immer genau zu prüfen. Auch die Brennpunktzulage sieht die Abgeordnete kritisch. Gerade in sozialen Brennpunkten seien entsprechende Kitaplätze nicht vorhanden, hier wolle man mehr Mittel für Elternbegleitung, Sozialarbeit und Sprachförderung einsetzen. Das Trägerbündnis stimmte hier zu.

Einigkeit bestand auch bei der Ausgestaltung der frühkindlichen Bildung. Marianne Burkert-Eulitz sieht hier großes Potenzial für Beteiligung und Partizipation. Bündnis 90/Die Grünen wollen eine Qualitätsdebatte im Bereich Kita anschieben und dies in möglichen Koalitionsverhandlungen ansprechen. Die Abgeordnete machte auch deutlich, dass man den Mut haben müsse, in die Kontroverse zu gehen. Darüber, dass die entscheidende Bildung bereits in den Kitas stattfindet und nicht erst mit dem Eintritt in die Schule beginnt, waren sich alle Beteiligten einig. In dem Zusammenhang sprach das Trägerbündnis auch die Digitalisierung von Kitas an. Hier sieht Marianne Burkert-Eulitz viel Potenzial im Bereich der Fortbildung und sagte, dass „Kitas auch Anschluss an das 21. Jahrhundert bekommen sollen“. Das Trägerbündnis wies darauf hin, dass zum Beispiel die digitale Dokumentation der pädagogischen Arbeit viel vereinfachen würde.

Als direkte Akteure vor Ort äußerten die Vertreter und Vertreterinnen des Trägerbündnisses mit Nachdruck den Wunsch, an den politischen Weichenstellungen beteiligt zu werden und auf Augenhöhe mitdiskutieren zu können. Marianne Burkert-Eulitz bot hier Unterstützung an und versprach, mit dem Trägerbündnis im Austausch zu bleiben – insbesondere mit Blick auf mögliche Koalitionsverhandlungen.