Im Gespräch mit Katrin Seidel (Die LINKE)

„Wir müssen uns anschauen, wie man die Hauptstadtzulage gerechter hinbekommt!“
Katrin Seidel, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Sprecherin für Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, Verbraucherschutz der Linksfraktion, besuchte am 21.07.21 die Kita „Villa Lobo“ der Hanna gGmbH und sprach mit Kitaträgern des Berliner Trägerbündnisses Kita- Stimme.berlin über die drängendsten Probleme in der Kita-Praxis.

Zentrale Themen waren Kitaplatzausbau, einheitliche Finanzierung für alle Kitas – Hauptstadtzulage auch für die Beschäftigten von freien Trägern, Erhöhung der Ausbildungskapazitäten und Qualitätsentwicklung in den Kitas.

Der geplante Kitaplatzausbau für 26.000 Plätze bis 2025 erfordert ca. 800 Mio. Euro. Bisher sind in den Landesmitteln nur ca. 50 Mio. Euro eingeplant. Katrin Seidel bemerkt, dass hier der Bundeshaushalt wird einspringen müssen. Für die nächsten 2 Jahre sind im Haushalt 2022/23 und 2024/25 jeweils 80 Mio. Euro, also insgesamt 160 Mio. Euro geplant. „Auch wenn das schwierig ist, ist das mein Steckenpferd: dass ich aus Sicht einer Erzieher*in schaue und für ihre Belange kämpfen werde.“

Die Ungleichbehandlung zwischen freien Kita-Trägern und den Eigenbetrieben wollen diese selber nicht, sagt Katrin Seidel. Auch wenn es sich tendenziell bei der Hauptstadtzulage um einen kleinen Betrag handelt, ist das Ungleichgefühl das Entscheidende, da von freien als auch von den städtischen Kita-Trägern die gleiche Einsatzkraft gezeigt wird.

Bei der Köller-Kommission zur Qualitätsentwicklung der Kita wird der Fokus auf „Mathe /Deutsch“ gelegt. Dieser Verschulung der Kitas steht Katrin Seidel kritisch gegenüber. Die Bezeichnung „Kita-Buch“ findet sie angemessen – und regt an, die Sprachlerntagebücher in Bezug auf Entwicklungsdokumentation zu überarbeiten, aber keinesfalls abzuschaffen. „Ich verspreche, dass ich die Themen unseres Gespräches mitnehme in die Runden mit dem Finanzsenat: Die Zersplitterung der Kita-Landschaft die u.a. zur Gründung des Trägerbündnisses führte, zeigen, dass etwas passieren muss – wir können nicht einfach so weitermachen wie bisher. Es würde mich freuen, wenn wir auch zukünftig im Gespräch bleiben.“