Im Gespräch mit Franziska Giffey (SPD)

Franziska Giffey, zur Zeit des Interviews SPD Vorsitzende und Spitzenkandidatin für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus, war zu Besuch in der Kita Hänselstraße der Kindertagesstätten SüdOst. „Für den Kita-Ausbau müssen wir alle Mittel ausschöpfen, die es gibt.” betont Frau Giffey im Austausch mit dem Trägerbündnis Kita-Stimme.berlin

„Wir müssen uns anschauen, wie man die Hauptstadtzulage gerechter hinbekommt!“

Bei ihrem Besuch in der Neuköllner Kita Hänselstraße hat sich die SPD-Spitzenkandidatin mit Vertretern des Trägerbündnisses Kita-Stimme.berlin über den Kita-Ausbau, und die Brennpunktzulage unterhalten. Auch die Hauptstadtzulage war ein Thema.
Die Seiten in Franziska Giffeys rotem Notizbuch füllen sich an diesem Vormittag rasch. Vieles schreibt sie sich im Gespräch mit den Vertretern der Kita-Stimme.berlin auf. In dieser vierten vom überverbandlichen Trägerbündnis organisierten Austauschrunde mit den Spitzenkandidaten und -kandidatinnen zur Abgeordnetenhauswahl begegnen sich viele der Teilnehmenden erstmals persönlich: Der schmucke Außenbereich der Neuköllner Kita Hänselstraße ersetzt heute den bisher genutzten Videokonferenzraum. Zuvor hatten die SPD-Spitzenkandidaten und interessierte Trägervertreter eine exklusive Führung durch die Einrichtung der Kindertagesstätten SüdOst bekommen – durchgeführt von den Kindern der Kita.
Giffey stellt gleich zu Beginn des Austauschs klar: „Für den Kita-Ausbau müssen wir alle Mittel ausschöpfen, die es gibt.“ Und als sich im weiteren Gesprächsverlauf klärt, dass für den im aktuellen Kita-Entwicklungsplan festgestellten Bedarf von 26.000 neuen Kita-Plätzen bis Mitte des Jahrzehnts rund 800 Millionen Euro fällig werden macht sie deutlich, dass der Ausbau auch in Zeiten klammer Kassen Priorität haben soll „Wir dürfen jetzt aus der Krise heraus nicht nur sparen, sondern wir müssen auch investieren in Kita-Plätze und Bildung!“
Ein weiteres Thema an diesem Morgen ist die aktuell geplante Brennpunktzulage. 300 Euro sollen Kita-Fachkräfte in sozialen Brennpunkten zusätzlich erhalten. Sicherlich eine tolle Sache für die vielen engagierten Erzieherinnen und Erzieher, die hier seit Jahren einen großartigen Job machen. Aber möglicherweise auch schwer nachvollziehbar für Fachkräfte in anderen Sozialräumen, die oftmals ähnliche Herausforderungen zu bewältigen haben. Und: Träger, deren Tarifvertrag die Gewährung einer Sonderzahlung wie der Brennpunktzulage nicht erlaubt, können dafür sorgen, dass die entsprechende Summe statt den Fachkräften der Einrichtung zu Gute kommt. Was mit Blick auf die Bewältigung der gesonderten Aufgaben in den betreffenden Sozialräumen sinnvoll erscheint, wird bei den Mitarbeitenden der betreffenden Einrichtung sicherlich für Irritationen sorgen: Sie erhalten dann 300 Euro weniger als Mitarbeitende anderer Kitas in der unmittelbaren Nachbarschaft.
In der anderthalbstündigen Diskussion wurde auch über die Kommunikationskultur der politisch Verantwortlichen gesprochen. Immer wieder wurde deutlich, dass sich die anwesenden Trägervertreter wünschen, in die Konzeption von Maßnahmen einbezogen zu werden – statt hinterher vor schlecht oder gar nicht umsetzbare Tatsachen gestellt zu werden.
Kaum diskutiert wurde in diesem Treffen übrigens über die Hauptstadtzulage – denn hier war Franziska Giffey sehr schnell sehr deutlich: „Wir müssen uns das noch einmal anschauen, wie man das gerechter hinbekommt.