SPD: Ellen Haußdörfer

Im Gespräch mit Ellen Haußdörfer (SPD)

Qualität auf der Agenda: Online-Austausch mit Ellen Haußdörfer, jugendpolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion

Die frühe Bildung ist ein weites und komplexes Feld – vieles hängt miteinander zusammen. Natürlich spielen bildungs- und familienpolitische Themen eine Rolle. Es geht aber auch um Stadtentwicklung, Arbeitsmarkt- oder Sozialpolitik. Ellen Haußdörfer ist es wichtig, das alles im Blick zu halten – das merkt man gleich, als sie zu Beginn der knapp zweitstündigen Austauschrunde mit Trägervertreterinnen und Trägervertretern der Kita-Stimme.berlin die für sie zentralen Punkte darlegt. Neben dem Platz-Ausbau sind das auch Qualitätsthemen wie Demokratiebildung, Übergänge in die Schule oder sinnvolle Digitalisierungskonzepte. Großen Wert legt sie dabei auf die Trägervielfalt – nur eine Pluralität der Konzepte könne am Ende eine Wahlfreiheit für Familien gewährleisten.

Schnell wird klar: Die neue jugendpolitische Sprecherin ist tief im Thema – schließlich hat sie lange Jahre in der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gearbeitet. Ellen Hausdörfer kennt die Potenziale guter früher Bildung genau, wirbt aber auch dafür, dass gute Dinge manchmal Zeit brauchen: „Den aktuellen Haushaltsplanungen merkt man leider an, dass gespart werden muss. Nicht alles wird sich deshalb sofort umsetzen lassen. Wenn wir aber jetzt klug agieren und sinnvolle Vorstufen wie Modellprojekte oder Studien auf den Weg bringen, eröffnen sich uns im Haushalt 2024/2025 ganz andere Möglichkeiten.“

Ellen Haußdörfer sieht noch ein weiteres Problem: „Viele Eltern finden nicht den Weg ins Kita-System.“ Die feste Verankerung von Kindertagesstätten in ihren Sozialräumen hat für sie deshalb besonderes Gewicht. Auch eine Änderung der Förderungslogik könne helfen: Gäbe es individuelle Zahlungen statt platzbezogener Zuschläge, hätte man andere Möglichkeiten bestimmte Familien zu adressieren und auf der Suche nach einem Kita-Platz zu unterstützen.

Zum Schluss hat die Bildungspolitikerin noch einmal bekräftigt, welchen Wert ein Austausch mit Trägervertretungen für sie hat – eine Aussage, die die Anwesenden genauso zurückgeben konnten. Denn eins ist sicher: Mit Blick auf die frühe Bildung gibt es wohl auf lange Sicht noch viel zu tun in Berlin. Und das schafft man am besten gemeinsam!