Wenn die Akteure entlang der Bildungskette zusammenarbeiten, kann Berlin die vielfältigen Herausforderungen in der Bildungspolitik bewältigen. Anlässlich der diesjährigen KMK-Präsidentschaft Berlins veranstaltete die IHK das Berliner Zukunftsforum „Wirksame Bildung“.
Die Veranstaltung am 11.10.23 im Ludwig-Erhardt-Haus drehte sich um Bildung, KI in der Schule, Berufsausbildung. Aber auch um die Bildung in der Kita. Ca. 40 Aussteller waren vor Ort, in den schönen Räumen gaben rund 20 Praxisseminare Einblicke in Themen wie MINT, Kooperative Ausbildung, CSR und Sprach-Kitas. Besonders das letzte Podium war dem Thema Kita als Bildungsort gewidmet, hochkarätig besetzt mit Frau Prof. Viernickel, Staatssekretär Liecke, Frau Siebernik (GEW), Frau Rolvering (Stiftung Deutsche Kinder- und Jugendhilfe) sowie Herrn Spieker, hier als Geschäftsführer von Fröbel e.V. und IHK-Vizepräsidenten. Und auch Ideengeber für dieses Forum, wie der großartige Moderator, Michael Fritz, von Stiftung Kinder forschen zum Abschluss des Tages lobend hervorhob.
Frau Rolvering beschrieb zunächst die Notwendigkeit, in der Bildung bei den konkreten Interessen der Kinder anzusetzen. Die Kinder wissen schon sehr genau was sie wollen. Prof. Viernickel betont, das Berliner Bildungsprogramm und die externe Evaluation seien einmalig in der BRD.
Natürlich wurde auch über das Image des Erzieherinnenberufs gesprochen, die Überlastung durch Pandemie, Personalknappheit und Kriege auf der Welt. Die Verunsicherung in der Branche. Dem setzte Staatssekretär Liecke entschieden entgegen: die Kitas in Berlin stehen nicht vor dem Kollaps! Aber das negative Bild demotiviert die Mitarbeitenden, sagt er zu Recht.
Stefan Spieker beschreibt die Situation in den Kitas aus der Praxis: die Migration ist eine große Herausforderung, bei 80% von Kindern einer anderen Landessprache lernen sie auch voneinander kein Deutsch. Er wirbt für Sprach-Kitas.
Frau Siebernik spricht von den Big 5 und meint damit u.a. Fachkraftschlüssel, pädagogische Vor- und Nachbereitungszeit, starke Leitungen. Später in dem Podiumsgespräch, betont sie, dass die pädagogische Fachkraft in ihrer Qualifikation vor Quereinsteigern geschützt werden muss. Sie spricht von Förstern, vergisst dabei ukrainische oder griechische Facherzieherinnen…
Alle Beteiligten sind einig, dass gute Arbeitsbedingungen den Beruf der Pädagogischen Fachkraft aufwerten. Das Schlusswort hat Staatssekretär Liecke:
Eine wichtige Voraussetzung sei, sagt er, dass anerkannt wird, dass der Senat nicht für alles verantwortlich ist. Wenn das anerkannt wird, „machen wir gerne mit“ sagt er. Seine Senatorin und er möchten dieses Mitmachen in allen Bezirken umsetzen. „Das können wir nicht allein.“
Ja, da habe ich doch bei manchem Träger das Herz hüpfen hören, das ist doch mal eine schöne Aufforderung:
let’s work together, gemeinsam sind wir stark!
Danke für diese ideenreiche Podiumsdiskussion.
Hagu Friedrich